Das Camp Zerdeshti, auf der Hochebene des Shingalgebirges

Das Camp Zerdeshti beherbergt immer noch ungefähr 2000 Menschen, nachdem im August 2014 Zehntausende hierher geflohen waren. Viele von ihnen sind mittlerweile in ihre Dörfer zurückgekehrt, in anderen Camps in Kurdistan oder Syrien untergekommen, oder ins Ausland emigriert. Die mit der PKK verbündete YBŞ und die lokalen “Volksräte” stellen die Verwaltung und die Polizei.

Bauern bearbeiten ein Feld mit einem handgezogenen Pflug. Auf der Hochebene, wie auch am Fuß der Berge gibt es fruchtbares Land – einer der Gründe, warum die Region vermutlich seit Jahrtausenden besiedelt und umkämpft ist. Einer der wenigen positiven Nebeneffekte des “IS”-Angriffs ist die Wiederbesiedlung der Bergregionen. Nachdem die irakische Regierung die Menschen hier in den 1970er Jahren zwangsumgesiedelt hatte, haben hier mehr als 30 Jahre lang nur wenige Menschen gelebt. Das Camp Zerdeshti aber verwandelt sich heute Stück für Stück in eine feste Siedlung und auch in anderen Gegenden auf dem Berg werden jetzt wieder Häuser gebaut. Tausende Oliven-, Granatapfel- und Feigenbäume wurden gepflanzt und bilden eine neue Einnahmequelle für die Region, die momentan stark von den Geldern der NGO’s abhängig ist.

Hier ist der lokale “Frauenrat”, ein Haus, das Frauen und Kindern vorbehalten ist und in dem nach Lösungen für die vielen gesellschaftlichen Probleme gesucht werden, die die Frauen betreffen.

Die Stadt Sinjar, vom Berg aus gesehen

Eine Familie, die weit oben in den Bergen von Schafzucht und Obstanbau lebt

Dieses Monument aus Beton erinnert an ein mit einem Geschütz bestücktes Fahrzeug, das auf einer der Hauptzufahrtsstraßen in die Berge benutzt wurde, um die herauffahrenden “IS”-Terroristen davon abzuhalten, die Geflüchteten auf der Hochebene zu erreichen. Es gibt viele Geschichten, die sich um dieses Fahrzeug drehen – wer es wann benutzt und hat und welche Heldentaten damit vollbracht wurden. Wie immer gibt es auch hier keine einheitliche Erzählung. Mit Sicherheit drückt dieses Denkmal aber aus, dass hier der Angriff eines übermächtigen Feindes mit völlig unzureichender Bewaffnung gestoppt wurde.