Der Schrein des Scherfedin

Zum yezidischen Neujahrsfest besuchen viele Leute die Schreine in den Bergen. Hier befinden sich auch die Friedhöfe, sodass in den frühen Morgenstunden hier der Toten gedacht wird.

 

Es wird Wasser und Essen auf die Gräber gelegt. Später können die Armen sich hier etwas von den Opfergaben mitnehmen.

 

Das ist Nudem. Sie ist sieben und die jüngste Tochter der Familie Khalaf.

 

Der Schrein des Avdel, einen kurzen Spaziergang von Sherfedin entfernt – hier kann man vielleicht erahnen, wie variabel die Architektur yezidischer Schreine war, bevor seit den 2000er Jahren eine sehr einheitliche Bauweise verwendet wurde.

Der Scherfedin Schrein wird von kurdischen Peshmerga bewacht. Er ist damit eine Art Enklave in der Region, die sonst von der irakischen Zentralregierung kontrolliert wird.

Innerhalb des Schreingeländes werden keine Schuhe getragen.

Ein Mitglied der Familie Bahri übt hier das Amt des mijawir aus. Gegen kleine Spenden rezitiert er Gebete für die Gläubigen.

Jeden Dienstag und Mittwoch finded am Abend eine Zeremonie statt, bei der das Oberhaupt der Familie Bahri, Sheykh Ismael, langsam ein heiliges Feuer entzündet.

Qasim Shesho, der yezidische Peshmergakommandant, dem die Verteidigung des Schreins gegen den “IS” zugeschrieben wird, nimmt an dem Ritual teil.

Der Feueraltar wird, wie auch die Gräber und die Türen der Schreine, geküsst.

 

Dieser Ort ist bekannt dafür, dass hier ein Panzer des “Islamischen Staates” auf wundersame Weise explodierte. Dies wird von Einigen als das persönliche Eingreifen des heiligen Sherfedin in den Kampf gedeutet.

Ein Metallhändler in einem Dorf nahe Sherfedin zeigt uns diese Münzen. Er hat sie, so berichtet er, über die Jahre in den Ruinen christlicher Dörfer der Umgebung gefunden. Die meisten von ihnen sind lateinisch beschriftet und zeigen das Gesicht des einen oder anderen römischen Kaisers, wie mir scheint.